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1675
Ein neben der Kirche stehender hölzerner Turm wird durch
schwedische Truppen so stark zerstört,
dass sich die Glocken nicht mehr läuten lassen.
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1698-99
Bau des Kirchturmes aus Ziegeln, dessen Grundbau heute noch steht.
Er hat etwa die doppelte Höhe des heutigen mit zwei Kuppeln und acht Säulen
korinthischer Bauart. Anstelle der schadhaft gewordenen flachen Holzdecke
des Langhauses wird ein festes Gewölbe eingebaut und die Innenwände
entsprechend verblendet. Vier Stützpfeiler werden an den vier Ecken des
Kirchengebäudes errichtet.
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1711 Dietrich von Plessen (1711-1733 in Cambs) lässt an der Südwand
des Altarraumes ein Epitaph für seine Eltern Helmut von Plessen und
Olgard geb. von Örtzen errichten, das teilweise mit vergoldeten
Renaissance-Schnitzereien ausgestattet ist. Nach dem 1. Weltkrieg
wurde es zu einer Gedenktafel für die Gefallenen aus den Dörfern
der Gemeinde umgestaltet.
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1810 In der Nacht vom 28. zum 29. August, kurz nach 2 Uhr, trifft ein
Blitz den Kirchturm. Das Feuer zerstört die Turmspitze, die Glocken, die
Turmuhr, die Orgel und einen Teil des Gestühls. Kanzel und Altarraum
bleiben verschont.
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1819 Der Turm erhält einen flachen Helm und zwei neue Glocken. Der
Wetterhahn von 1699 kann wiederverwendet werden. In der im Turmknopf
eingelassenen Urkunde schreibt Pastor Hoeffler: „Freylich ist der Turm
nicht so schön wie er war, allein der Herr Patronus und ich waren
der Meynung, dass es beßer sey, Glocken, Uhr und Orgel wieder
herzustellen, als alles Geld in die Luft zu bauen!“
Im gleichen Jahr werden in Lübeck zwei neue Glocken für die
Kirche gegossen. Dafür wurde größtenteils das Metall der durch den
Brand zerstörten drei Glocken verwendet.
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1829 Orgelbaumeister Friedrich Friese (I) aus Parchim baut eine neue
Orgel unter teilweiser Verwendung
alter Register. Er baut noch ganz in der Tradition des Barock. Der
vorhandene Orgelbauvertrag gibt wertvolle Aufschlüsse über den Stand der
mecklenburgischen Orgelbaukunst und –technik.
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1832 Der durch den Brand 1810 beschädigte Altar wird durch einen neuen
ersetzt. Der Altaraufsatz ist in bäuerlichem Empirestil gehalten und
zwischen zwei Säulen in neun Felder aufgeteilt, „die in gröbster
Maltechnik mit Szenen aus dem Leben Jesu (Taufe, Abendmahl, Kreuzigung und
Auferstehung) und mit unnatürlich wirkenden Einzelbäumen bemalt waren.
In einem aufgesetzten Oberteil war ein Kruzifixus angebracht.“
(Pastor Albrecht)
Zu beiden Seiten der Orgelempore werden Zittower Kirchenstühle
(Emporen) vorgebaut. An der Südseite des Altarraumes wird der Rampe
Kirchstuhl errichtet (mit Empore).
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1901 Zur Erinnerung an Pastor Wolff (1864 – 1900 in Zittow) wird ein
neues Altarbild seiner
Bestimmung übergeben. Es ist eine Stiftung des Patrons und der zur
Pfarre gehörenden Gutsherren. Die Personen der Volksmenge tragen die
Gesichtszüge der Mitglieder der Familie Diestel (Cambs). Die
Kriegsknechte stellen den Ökonomierat Speetzen (Rampe), Freiherr von
Langermann und Erlenkamp (Zaschendorf), sowie Gutsbesitzer von Henkel
(Kleefeld) dar.
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1913 erhält die Kirche eine Warmluftheizung im Mittelgang der Kirche.
Zu diesem Zweck muss ein Schornstein gebaut und ein Schacht durch den
Altarraum verlegt werden. Die unter dem Altar befindlichen Grabgewölbe
werden geöffnet und alte Wappenschilder und Beschläge aus den Erbbegräbnissen
zu Beleuchtungskörpern verarbeitet.
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1914 Ökonomierat Speetzen (Rampe) schenkt der Kirche eine Läutemaschine
für beide Glocken, die heute noch für die mittlere Glocke benutzt wird,
Die große Glocke muss später für Kriegszwecke
abgeliefert werden.
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1915
Der Kronleuchter wird von der Familie von Henkel (Kleefeld)
gestiftet.
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1917 Die Prospektpfeifen der Orgel aus Zinn werden für Kriegszwecke
abgeliefert und 1919 durch Zinkpfeifen ersetzt.
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1929 Zur 100-Jahrfeier der
Orgel wird ein elektrisches Gebläse eingebaut. Im gleichen Jahr wird die Kirche mit elektrischem Licht ausgestattet.
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1933
Feier des 700 jährigen Bestehens der Kirche und Mecklenburgisches
Heimatfest.
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1939 Das Altarbild von 1901 wird entfernt und durch ein einfaches
Altarkreuz ersetzt. Das Bild findet im Vorraum der Kirche einen neuen
Platz, wo es noch heute hängt. In dieser Zeit werden vermutlich auch das
Ramper Gestühl (Empore) und ein Teil der Zittower Kirchenstühle
(Nordseite) entfernt, sowie der vor dem Altar liegende Grabstein für
Johan Barner (1606) aus Zaschendorf hinter dem Altar aufgerichtet.
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1955 Franz Rädlein aus Dresden gestaltet für die alte Taufschale einen
Holzständer und einen Korpus für das Altarkreuz.
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1963-65
Anschaffung der Antependien für Altar und Kanzel in den
liturgischen Farben.
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1974
Das Dach und der Turm sind neu gedeckt. Hahn und Kugel werden
repariert und vergoldet.
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1982 Die historische Spätbarock-Orgel wird restauriert. Durch den
Einbau fehlender Register erhält sie ihre ursprüngliche Klangfülle zurück.
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1985 Die Gemeinde feiert das 750 jährige Jubiläum ihrer Kirche.
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1986 Untersuchungen der Wände und des Gewölbes ergeben, dass die
mittelalterliche Bemalung in der 2. Fassung (ca. 50 Jahre nach der
Bauzeit) vollständig vorhanden und mit der 1. Fassung identisch ist. Es
werden u.a. Weihekreuze und Mariendarstellungen gefunden, sowie
Farbfassungen verschiedener Jahrhunderte festgestellt.
Die mittelalterliche Bemalung soll bei der Innenrenovierung zu
Grunde gelegt werden.
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1990 Durch die Reparatur der Dachkonstruktion wird versucht, die starke
Rissbildung im Gewölbe zu stoppen.
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1991 Durch Mittel „Aufschwung Ost“ können bis auf den Altarbereich
alle Bleifenster neu verglast werden.
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1993 Durch einen Sturmschaden droht der gotische Giebel des südlichen
Anbaues einzustürzen. Der gesamte Dachstuhl und Giebel werden saniert.
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1995 Der Kirchgemeinderat beschließt, durch das Architekturbüro Hetzer
aus Schwerin ein Projekt zur Renovierung der Kirche erstellen zu lassen.
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1997 Am 19. November wird der „Förderverein zur Erhaltung der
Zittower Kirche“ e.V. gegründet.
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2000 Beginn der Renovierung der Kirche mit dem 1. Bauabschnitt
(Sanierung des Ostgiebels, des Dachstuhles, des Gewölbes und Ausmalung
des Altarraumes.) Der Altarraum wird in der historischen Farbgebung von
1230 ausgemalt. Die restauratorischen Untersuchungen bestätigen noch
einmal diese frühe Bauzeit der Kirche. Einige Schaufenster“ zeigen
Mariendarstellungen, Weihekreuze und Farbfassungen verschiedener Epochen.
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2001/2 Bauabschnitt 2 und 3: Ausmalung des Kirchenschiffes,
Neugestaltung des Fußbodens, Einbau einer Bankheizung, Neugestaltung der
Bänke (Verbreiterung der Sitzflächen, heller Anstrich, farblich passende
Sitzkissen), Reparatur der Empore und farbliche Neufassung nach
historischen Farbmustern), Sanierung des Turmes innen und außen.
Bei den Renovierungsarbeiten am Fußboden des Chorraumes wird die Krypta
aus der Bauzeit der Kirche wiederentdeckt.
Die Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert sind teilweise
wunderbar erhalten.